DIE GRUBERTALER
smago! CD-Kritik “Echt Schlager – Die große Fete (Volume 1)”: Die Grubertaler überzeugen mit 12 Songs Marke Eigenbau!
Nach zehn erfolgreichen “Cover-Alben” begeistern die Österreicher mit einem Dutzend eigener Songs auf ganzer Linie …:
Die GRUBERTALER haben sich in Österreich als Partyband seit vielen Jahren einen Namen gemacht. „Alle Jahre wieder“ haben Sie Alben mit Coversongs berühmter Stars veröffentlicht. Motto: „Die größten Partyhits“. Nachdem sie davon nicht weniger als zehn Alben produziert haben, die allesamt in Österreich Gold geholt haben, gehen sie nun mutig einen neuen Weg, ohne ihre Wurzeln zu verleugnen.
Das aus FLORIAN „FLO“, MICHAEL „MUCH“ und REINHARD „REINI“ KLINGENSCHMID bestehende Trio veröffentlicht diesmal mit „Echt Schlager – die große Fete Vol. 1“ ein Album mit eigens für sie geschriebenen Songs, komponiert und getextet von prominenten Songautoren wie Oliver Lukas, Sasa Lendero, Mihael Hercog, Mark Bender, Uwe Haselsteiner und Marvin Trecha.
Den Einstieg in das 2020er Album der GRUBERTALER macht „Mit Tränen in den Augen“, ein schwungvolles Liebeslied im Discofox-Sound. „Mit Tränen in den Augen“ steht die Angebetete da, die ihrem Herzblatt das Jawort gibt. „Ich schenk dir mehr als nur mein Leben – sag heute Nacht für immer Ja“ – wer bekommt bei diesen romantischen Zeilen nicht Gänsehaut? Ein gelungener erster Track des neuen Albums des österreichischen Trios.
„Sensationell, wie unsere Herzen bis zum Anschlag gehen“ – das finden die GRUBERTALER „Voll krass“. Ein typischer Song für die Gruppe – zurecht haben sie den Titel bereits als Vorab-Auskopplung ihres Albums im April 2020 auf den Markt gebracht. Die Rede ist sogar von einer „perfekten Explosion“, die „jede Dimension“ gesprengt und „geile Gefühle“ verursacht habe – olala. Zu diesem Titel wurde ein toller Videoclip an der portugiesischen Algavre-Küste produziert.
Noch expliziter werden die Jungs mit ihrem nächsten Song „Warum haben wir’s nicht längst getan“. Gemeinsam mit DANIEL VOLPE hat das Trio diesen Song realisiert. „Eine Nacht oder zwei – was ist schon dabei – wir warten doch schon viel zu lang“ – auch in diesem Song ist klar, worum es geht – das hat schon fast „kaiserlichen“ Touch – inhaltlich lässt da sicher der Superhit „Warum hast du nicht nein gesagt“ grüßen. „Viel zu lang“ wurde laut Songaussage gewartet, aber jetzt ist es ja passiert – erneut ein partytauglicher aber progressiver Song, der auch Discothekenbesucher erfreuen wird.
„Dieses mal gibt es kein nächstes Mal“, so heißt es im nächsten Song, der beweist, dass Männer manchmal zwar vielleicht nur das Eine wollen, aber durchaus auch bisweilen Selbstbeherrschung haben können: „Aber nur fast“(!) ist der feurige Liebhaber auf die Herzdame „reingefallen“, der einsieht: „Dich zu lieben wär’ fatal“. Der Protagonist des Liedes sieht nicht ein, „benutzt“ zu werden – so etwas gibt es auch auf männlicher Seite, wenn die Dame den Herrn nur für einsame Nächte haben möchte. „Ich bin die eine, die dich schweben lässt“, wird versprochen. Und „fast wieder will ich mehr“, wird uns erzählt – aber eben „nur fast“. Erneut ein Titel mit erotischem Inhalt und flottem Tanzbeat, der von der Melodie her etwas an den Klassiker „Na endlich du“ von den PALDAUERN erinnert.
Die Zahl „sieben“ war schon immer beliebt im deutschen Schlager – klar, dass auch die Grubertaler von „sieben dunklen Jahren“ erzählen. Diese sieben dunklen Jahre hat ein Mann erlebt, bis die Angebetete in sein Leben trat und die Wende brachte, weil sie „wie der Sommer Wärme und Licht“ in das Herz bringt – auch das Bild des „warmen Regens“ ist natürlich die pure Romantik. Natürlich bleiben sich auch in diesem Song die GRUBERTALER mit ihrem Partysound konsequent treu.
Das beliebte Thema der verbotenen Liebe darf natürlich auch nicht fehlen. Einfühlsam schildern die GRUBERTALER von den Gefühlen einer Frau, die sich als „Frau Nummer Zwei“ fühlt, wenn sie zum heimlichen Geliebten geht. Der Zwiespalt großer Sehnsucht und Liebe der Affäre gegenüber gegen Gewissensbisse kommt musikalisch und inhaltlich perfekt rüber. Aber klar ist auch: „Er muss entscheiden, wo er steht“ – als „fünftes Rad am Wagen“ will sie sich nicht fühlen. Ein überraschend nachdenklich-melancholischer Titel des österreichischen Trios.
Deutlich fröhlicher geht es im Song „Schockverliebt“ vor, bei dem Funken sprühen – kein Wunder, dass die „Nacht zur Gefahr“ wird, wenn „Träume wahr“ werden. Das Gefühl plötzlicher Liebe wird hier einfühlsam und fröhlich geschildert – ein Schlager, der im Refrain zum Mitsingen und –schwofen einlädt. Richtig toll ist der Rhythmuswechsel vom Discofox zum Walzer, wie wir das bei den „Himmelblauen Augen“ von Anna-Maria Zimmermann kennen – klasse!
Vom „Zauber der Nacht“ erzählt der Titel „Hellwach“, in dem ein Mann eigentlich die Nacht beenden will, bis die Herzdame vor ihm steht und sich tolle Gefühle ergeben: „Ich will viel und noch viel mehr“. Der Anblick der Dame hat den Protagonisten buchstäblich „wachgeküsst“, so dass die „Nacht nicht zu Ende sein muss“. Mehr noch: „Dein Blick ist wie Adrenalin“. Grund genug, die Müdigkeit zu vergessen und buchstäblich „Hellwach“ zu werden.
Typische Schlagerelemente wie „Strand“ und „weißer Sand“ deuten nicht auf einen Rocksong hin. Und in der Tat ist „Baby Jane“ keine (!) deutsche Version des Rod-Steward-Klassikers, sondern ein weiterer tanzbarer Song der Grubertaler. Der Gute-Laune-Song wird die Fans der Partyband erfreuen. Schuld ist nämlich „Baby Jane“, dass die Nacht wunderschön zu werden verspricht. Und auf den Reim „Baby Jane – Wunder gescheh’n“ kommt nun wirklich nicht jeder – erneut ein Song zum Mitsingen.
In „Wir leben jetzt“ geht es darum, im Hier und Jetzt zu leben und die Zeit zu genießen und die Sorgen zu vergessen. Solang das Feuer in uns brennt, gilt quasi „carpe diem“. Die Grubertaler empfehlen nicht an morgen zu denken, aber auch der Vergangenheit nicht zu sehr nachzuhängen. Sicher auch und gerade in der heutigen Zeit ein toller Appell, das Leben, das uns geschenkt wird, zu genießen. Auch in diesem Song sorgt ein Tonartenwechsel für einen schönen Mehrwert des Titels.
In „Solang mein Herz auch schlägt“ geht es um die langlebige Liebe und das Vertrauen zu einem geliebten Partner auch in schweren Zeiten – der Treueschwur gilt bis in die Ewigkeit. Die Grubertaler schwören ewige Treue – hier kommen die Romantiker voll auf ihre Kosten.
„Wir sehen uns im Himmel alle wieder“ – diese optimistische Einschätzung wird den Fans der Grubertaler freuen. Optimistisch wird klar, dass auch im Himmel die schönen Lieder zusammen gesungen werden, wie das auf Erden der Fall war. Es gilt aber auch, auf Erden fröhlich zu sein, wenn der „DJ das letzte Lied“ spielt und die Herzdame fragt: „Gehen wir noch zu mir?“, der Mann aber sagen muss, dass er zwar vergeben sei – aber: „Wir sehen uns im Himmel alle wieder“…
Mit ihrem brandneuen Album „Echt Schlager – Die große Fete Vol. 1“ beweisen die GRUBERTALER eindrucksvoll, dass sie auch mit eigenen Schlagern zu punkten verstehen und das Konzept, erstmals nur eigene Songs zu veröffentlichen, aufgegangen ist. FLO, MUCH und REINI haben ihre Fans auch mit ihrer brandneuen Produktion nicht enttäuscht. Ein kluger Schachzug war dabei sicherlich, einige der besten Songautoren-Teams Deutschlands um sich zu scharen, was sich sehr positiv auf die Qualität der 12 neuen Lieder ausgewirkt hat.
Textquelle: smago! t